Grundhafte Erneuerung der Straße zum Königstuhl (L 303)
„Investition in Wachstum und Beschäftigung“
Förderung mit Mitteln der
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
in Verbindung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Die Zufahrtsstraße zum Königsstuhl dient vor allem der touristischen Erschließung des Besucher-zentrums vom Nationalpark Jasmund und dem weltbekannten 118 m hohen Königsstuhl.
Die interaktive Erlebnis-Ausstellung „Wir machen Unsichtbares sichtbar“ ist das Kernstück des Besucherzentrums. Auf vier Etagen streifen die Besucher durch die akustisch inszenierten Räume und werden dabei spielerisch in die Geheimnisse der Kreidelandschaft und des Nationalparks eingeweiht.
Vom Eingang des Nationalpark-Zentrums (NPZ) sind es nur 3 Minuten bis zur Aussichtsplattform Königsstuhl mit dem einmaligen Blick auf die Ostsee.
Am 25. Juni 2011 erkannte die UNESCO die wertvollsten alten Buchenwälder Deutschlands als Weltnaturerbe an. Dazu gehört das etwa 500 ha große Kerngebiet im Nationalpark Jasmund.
Jährlich nutzen ca. 300.000 Besucher das Besucherzentrum mit dem Königstuhl, um sich einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Kreideküste und der Bedeutung des UNESCO-Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder“ zu verschaffen. Gerade der sensible Nationalpark Jasmund bedarf eines besonderen Schutzes. Die Königstuhlstraße konzentriert maßgeblich die Besucher, lenkt diese auf das Besucherzentrum und schützt damit den eigentlichen Nationalpark.
Während der Tageszeit zwischen 09:00-20:00 Uhr ist die Benutzung der Straße für den motorisierten Individualverkehr untersagt. Besucher des NPZ Königsstuhl werden am Tag mittels Linien- und Reisebusverkehr zum Besucherzentrum gefahren.
Die Zufahrtsstraße von der L 303 wies durch Frost- und Taueinwirkung und der starken Belastung aus dem Busverkehr eine massive Beschädigung auf. Als Unterbau dient die alte nur ca. 4 m breite Pflasterstraße aus Natursteinen. Auf diese wurde eine Asphaltdeckschicht aufgetragen.
Der Bau der Pflasterstraße erfolgte im Jahr 1920. Um die Straße auf ca. 6,00 m zu verbreitern wurden zum Teil ohne Unterbau die Asphaltschichten auf den anstehenden Boden aufgebracht. Die Randbereiche waren daher von starken Absackungen geprägt. Ein komfortabler Transport der Besucher zum NPZ mit dem Bus war nicht möglich. Auch hat der Zustand der Straße zu einem erhöhten Reparaturaufwand der eingesetzten Technik geführt.
Die Baumaßnahme wurde unter Berücksichtigung der starken Frequentierung und der Forderung, die grundhafte Erneuerung mit dem geringsten Eingriff in den Nationalpark durchzuführen, beauftragt.
Die Gesamtkosten belaufen sich nach Fertigstellung auf ca. 2,5 Mio. €. Die Maßnahme wurde mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Verbindung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in einer Größenordnung von 90% unterstützt. Der Eigenanteil von 10% wurde durch die Stadt Sassnitz bereitgestellt.
Der Nationalpark Jasmund, die weltweit bekannten Kreidefelsen und der Königsstuhl sind eine wertvolle touristische Einrichtung in Mecklenburg Vorpommern.
Auf Grund der überregionalen Bedeutung, der notwendigen Besucherlenkung zum Schutz der Natur und der zwingenden Umsetzung der Maßnahme auf Grund des Zustandes der Straße konnte die hohe Förderung bereitgestellt werden.
Die Gesamtmaßnahme umfasste die grundhafte Erneuerung von 2.220 m Fahrbahn, 274 m Radweg und 420 m Erneuerung Gehweg. Zusätzliche Regenwasserleitungen und die Straßenentwässerung wurden installiert. Ebenfalls wurde die Maßnahme genutzt, um den Breitbandausbau im ländlichen Raum fortzusetzen.
Die Maßnahme ist abgeschlossen.