Delegationsreise in die Partnerstadt Klaipeda

Sassnitz, den 22. 09. 2023

Auswirkungen von LNG auf Wirtschaft und Tourismus – Delegationsreise in die Partnerstadt Klaipeda bringt wichtige Erkenntnisse
 

Eine Delegation bestehend aus Vertretern der Stadt Sassnitz, dem Mukran Port und den Hafenbehörden besuchte unter der Leitung von Sassnitzer Bürgermeister Leon Kräusche vom 19.-21. September 2023 die Partnerstadt Klaipeda (Memel) in Litauen. Ziel der Reise war unter anderem der Informationsaustausch im Bereich LNG. Klaipeda verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung im LNG-Ausbau. Die Sassnitzer Delegation erhielt wertvolle Einblicke in die Entwicklung, die sich auch auf das Vorhaben vor der Küste Rügens übertragen lassen.


Nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 hat Litauen konsequent Maßnahmen ergriffen, um sich von Russland zu entkoppeln und langfristig energieunabhängig zu werden. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung war der Ausbau von LNG-Terminals in Klaipeda.


Ähnlich wie auf Rügen stieß die Umstellung auf LNG auch in Klaipeda zunächst Widerstand und Protest. Selbst die Ablehnung, welche aus einigen Kreisen der UNESCO kam, wurde ausschließlich durch die russische Vertretung forciert. Diese Bemühungen, die Projekte zu diskreditieren, stehen im klaren Zusammenhang mit den Interessen russischer Energieakteure.
Trotz dieser Hindernisse und Angriffe konnte Litauen seine Vision einer nachhaltigen und diversifizierten Energiezukunft erfolgreich vorantreiben. Nach fast 10 Jahren LNG-Betrieb in Klaipeda gibt es heute ausschließlich positive Rückmeldungen. Weder der Tourismus, die Natur oder die lokale Bevölkerung haben unter dieser Maßnahme gelitten. Im Gegenteil seit der Inbetriebnahme der LNG-Terminals konnte eine spürbare Verbesserung der örtlichen Wirtschaft verzeichnet werden.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung der lokalen Wirtschaft haben das Gemeinwohl gestärkt und die Lebensqualität in der Region erhöht. Die Besucherzahlen sind konstant geblieben, was sowohl der einheimischen Wirtschaft als auch den ansässigen Unternehmen zugutekommt.


„Unsere Reise nach Litauen hat unserer Delegation wertvolle Erkenntnisse gebracht. Unsere Partnerstadt Klaipeda hat uns ein authentisches und klares Bild vermittelt, wie der Betrieb eines LNG-Terminals die Natur, den Tourismus und die regionale Wirtschaft beeinflusst und unterstützt,“ sagte der Sassnitzer Bürgermeister Leon Kräusche. „Insgesamt zeigt die erfolgreiche Implementierung von LNG-Terminals, dass eine sorgfältige Planung und Umsetzung dazu beitragen können, eine nachhaltige und prosperierende Zukunft für alle Beteiligten zu gewährleisten,“ so Kräusche weiter.


Die bestehende Städtepartnerschaft zwischen Sassnitz und Klaipeda, welche ursprünglich auf Basis der Eisenbahnfernverkehrsverbindung geschlossen wurde, soll auch zukünftig auf Basis der Völkerverständigung und des kulturellen Austausches fortgeführt werden.


In Litauen wurden neben dem Bürgermeister der Stadt Klaipeda auch leitende Vertreter der Klaipeda State Seaport Authority, Klaipedos Nafta, Klasco Stevedoring, GREN Green Energy besucht. Von deutscher Seite nahmen neben den Stadtvertretern die Unternehmen Mukran Port, Baltic Sea Bridge GmbH, HBEG Wärmeversorgung Rügen GmbH, BUSS Group und ReGas teil.

 

Bild zur Meldung: Bürgermeister der Stadt Klaipeda, Herr Vaitkus übergibt dem Bürgermeister der Stadt Sassnitz, Herrn Kräusche ein Gastgeschenk.